Lösungsindustrie stärken, Transformation gestalten

Der regelmäßige Austausch mit rheinland-pfälzischen Abgeordneten ist wichtig, um die Auswirkungen politischer Entscheidungen auf die Unternehmen zu verdeutlichen. Der Parlamentarische Abend Chemie mit Mitgliedern des rheinland-pfälzischen Landtages fand unter den Eindrücken der Corona-Krise und den Herausforderungen der Transformation statt.

Welche Weichenstellungen brauchen wir in Rheinland-Pfalz, um die Chemie ebenso widerstandsfähig in eine erfolgreiche, nachhaltige und digitale Zukunft zu führen? Und wie kann die Politik diesen Prozess unterstützend begleiten? Rund 50 Teilnehmende folgten der Einladung der Chemieverbände nach Mainz, um sich zu diesen Fragen auszutauschen.

Hauptgeschäftsführer Bernd Vogler verdeutlichte, wie Rheinland-Pfalz von der Leistungsfähigkeit der chemisch-pharmazeutischen Industrie profitiert. Speziell in der Corona-Krise hat die Branche Politik und Bevölkerung unterstützt. Deutlich über 10 Millionen Liter Desinfektionsmittel konnten den medizinischen und sozialen Einrichtungen in Deutschland zusätzlich zur Verfügung gestellt werden. Mit einer Plattform für Impfzubehör wurde die Verfügbarkeit von notwendigem Material wie Kanülen und Spritzen für die Corona-Impfungen gewährleistet. Nicht zuletzt haben die Unternehmen nach der schrecklichen Flutkatastrophe geholfen. Neben Spenden und Hilfslieferungen gab es vom Fonds der Chemischen Industrie unbürokratisch bis zu 5.000 Euro Soforthilfe für betroffene Schulen für die Beschaffung neuer Chemieausstattung. 

Doch nun ist die Unterstützung der Politik gefordert. Die Regulierungswellen aus Brüssel und Berlin sowohl im Arbeitsrecht als auch in der Umweltgesetzgebung treffen die Unternehmen mit voller Wucht.

Praxisnahe Beispiele kamen aus Mitgliedsunternehmen. So berichtete Peter Jansen über den Wiederaufbau der Lackfabrik Jansen in Ahrweiler nach der Flutkatastrophe und seinen Erfahrungen mit Behörden und Genehmigungsverfahren. Hendrik Müller von Huhtamaki Foodservice gab Einblicke in die Auswirkungen des Einwegkunststoffverbotes am Standort in Alf. Sebastian Schäfer vermittelte einen Eindruck über den konzerninternen Wettbewerb bei Grace und wie Worms im internationalen Vergleich durch das geplante Chemikalienrecht mit Nachteilen zu kämpfen hat. Eindrucksvoll und griffig formulierte Melanie Maas-Brunner die geostrategischen und standortspezifischen Herausforderungen sowie die fiskalischen Folgen der politischen Vorgaben für die BASF in Ludwigshafen.

Offen war der Austausch und auf den Punkt gebracht. Und einige Abgeordnete sind mit bisher unbekannten Einblicken zurück zur politischen Arbeit gegangen.

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