Während in Europa die Chemienachfrage stagniert und die Wachstumsprognosen für die kommenden Jahre verhalten ausfallen, steigt die Chemienachfrage beson-ders in den Schwellenländern stark an. Dies lenkt Investitionen der deutschen Chemieunternehmen nach Asien und Lateinamerika. Sie stiegen 2012 um 27 Pro-zent auf 2,6 Milliarden Euro.
Eine Renaissance als Investitionsziel in der globalen Strategie der Unternehmen erleben die USA: In den vergangenen drei Jahren hat die deutsche Chemie rund 6,5 Milliarden Euro in Nordamerika in neue Produktionsanlagen oder ihre Erweite-rung investiert. Allein 2012 stiegen die Investitionen der Branche in Nordamerika um 54 Prozent auf rund 3,2 Milliarden Euro.
Wie attraktiv die USA für die deut-sche Chemie wieder sind, zeigt sich auch daran, dass inzwischen über 41 Prozent ihrer Auslandsinvestitionen dorthin gehen. 2005 waren es nur knapp 28 Prozent. Der Hauptgrund für diese Entwicklung: Seit Beginn des Booms der Förderung von Schiefergas 2009 sinken die Energie- und Rohstoffkosten in den USA, währendsie in Deutschland vor allem wegen der Energiewende kräftig gestiegen sind. Derzeit ist Strom hierzulande rund 2,5 mal so teuer wie in den USA, Gas sogar dreimal so teuer.
VCI-Hauptgeschäftsführer Utz Tillmann sagte zu diesen Zahlen: „Unsere Unter-nehmen sind wegen der Kostensteigerungen für Energie am Standort Deutsch-land erheblich unter Druck. Im Ausland – besonders den USA – finden sie offen-sichtlich bessere Produktionsbedingungen vor, mit denen sie ihre Wettbewerbs-fähigkeit sichern können. Damit aus dieser Entwicklung kein Trend wird, muss die Politik die Energiewende bezahlbar machen.“
Quelle: VCI