Angespannte wirtschaftliche Lage
Die chemisch-pharmazeutische Industrie steht unter erheblichem Druck. Produktionsrückgänge, geringe Auslastung, hohe Energie- und Arbeitskosten, steigender Importdruck sowie schwache Nachfrage belasten die Unternehmen. Insgesamt wird heute rund 20 Prozent weniger produziert als noch 2018, vielerorts kommt es zu Stellenabbau und Anlagenschließungen.
Kein Spielraum für weitere Kostensteigerungen
Vor diesem Hintergrund sehen die Arbeitgeber derzeit keinen Verteilungsspielraum für weitere Lohnerhöhungen. Sie fordern eine tarifpolitische Atempause, um die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe wiederherzustellen. Zusätzliche Kosten würden die Krise weiter verschärfen, statt Arbeitsplätze zu sichern.
Kritik an Jobgarantien
Auch tarifliche Instrumente zur Beschäftigungssicherung bewerten die Arbeitgeber kritisch. Sichere Arbeitsplätze ließen sich nicht verordnen. Entscheidend sei vielmehr, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu verbessern, damit Unternehmen wieder wachsen und nachhaltig Beschäftigung sichern können.
Start der Verhandlungen
Die Tarifverhandlungen für die rund 585.000 Beschäftigten in etwa 1.700 Betrieben der Chemie- und Pharmaindustrie beginnen am 14. Januar 2026 auf regionaler Ebene. Die Arbeitgeber signalisieren Gesprächsbereitschaft, verbinden diese jedoch mit der klaren Erwartung, dass Tarifpolitik in der aktuellen Lage zur Entlastung der Branche beiträgt.
