Röchling Automotive liefert Batterieschutz für Elektrofahrzeuge

Der Automobilzulieferer Röchling Automotive aus Mannheim hat einen Auftrag von einem großen europäischen Fahrzeughersteller erhalten. Ab 2027 produziert das Unternehmen Unterfahrschutzplatten für eine komplette Fahrzeugplattform mit Elektroantrieb.

Die Schutzplatten kommen in mehreren Elektrofahrzeug-Modellen zum Einsatz und fungieren als Sicherheitsbauteil mit mehreren Funktionen. Sie bilden eine physische Barriere, die verhindern soll, dass bei Unfällen Objekte in die Batterie eindringen. Röchling Automotive fertigt die Komponente in einem Sandwich-Aufbau aus thermoplastischen Verbundwerkstoffen mit Endlos-Glasfaserverstärkung, den sogenannten UD-Tapes.

Leichtbau mit hoher Schutzwirkung

Das Produktdesign kombiniert nach Angaben des Unternehmens Festigkeit mit geringem Eigengewicht. Martin Schüler, CEO von Röchling Automotive, erläutert: „Trotz ihres geringen Gewichts bieten fortschrittliche thermoplastische Verbundwerkstoffe eine hervorragende Schlagfestigkeit und strukturelle Steifigkeit. So bleibt die Batterie sicher vor aufgewirbelten Trümmern, Schmutz und bei Steinschlägen. Selbst bei Kollisionen bleibt diese Schutzwirkung bestehen."

Die verwendeten Thermoplaste bringen zudem natürliche Wärmeisolierungseigenschaften mit. Die Schutzplatte trägt damit zu stabilen Batterietemperaturen bei und soll das Risiko eines thermischen Durchgehens im Falle eines Unfalls verringern. Dies wirke sich positiv auf Sicherheit und Langlebigkeit der Batterie aus, so das Unternehmen.

Vollständig recycelbarer Werkstoff

Der Aufbau aus faserverstärktem Kunststoff bietet laut Schüler auch ökologische Vorteile: „Das Material ermöglicht eine effiziente, abfallfreie Produktion und ist vollständig recycelbar. Damit entsprechen wir allen Nachhaltigkeitszielen der Automobilindustrie."

Die Herstellung von thermoplastischen Verbundwerkstoffen erfordert in der Regel weniger Energie als die Produktion von Stahl oder Aluminium. In Kombination mit dem geringen Gewicht lassen sich die gesamten CO₂-Emissionen reduzieren – sowohl in der Produktion als auch im Fahrbetrieb. Röchling Automotive geht davon aus, dass thermoplastischer Intrusionsschutz in den kommenden Jahren zur bevorzugten Lösung für die Sicherung von Antriebsbatterien werden dürfte.

Die Röchling-Gruppe ist seit mehr als 200 Jahren in der Kunststoffverarbeitung tätig. Mit 11.681 Mitarbeitern an 83 Standorten in 25 Ländern erwirtschafteten die drei Unternehmensbereiche im Jahr 2024 einen Jahresumsatz von 2,6 Milliarden Euro. Der Bereich Automotive entwickelt Lösungen in den Bereichen Aerodynamik, Antrieb, Leichtbau, Batterielösungen und Präzisionskomponenten.