Fachkräftesicherung bleibt eine Herausforderung

Chemieverbände Rheinland-Pfalz weiten ihr Engagement aus

Die Ausbildungsplatzumfrage 2024 hat gezeigt, dass trotz schwieriger Wirtschaftslage das Ausbildungsengagement unserer Mitgliedsunternehmen solide ist. Doch wieder konnten nicht alle Ausbildungsplätze besetzt werden. Der Fachkräftemangel bleibt eine zentrale Herausforderung für unsere Branche. Unterstützung bieten die Chemieverbände mit zwei neuen Angeboten.

Ausbildungsengagement auf hohem Niveau

Unsere jährliche Ausbildungsumfrage belegt die anhaltend hohe Ausbildungsbereitschaft unserer Mitgliedsunternehmen. Mit über 1.300 Ausbildungsplätzen, davon mehr als 1.000 in der dualen Ausbildung und über 100 Angeboten für eine Berufsvorbereitungs- oder Eingliederungsmaßnahmen für Jugendliche mit Startschwierigkeiten, investieren sie weiter stark in die Zukunft. Die Übernahmequote von 95 Prozent, mit langfristigen Perspektiven für 90 Prozent der Absolventen, unterstreicht die hervorragenden und sicheren Berufschancen, die junge Menschen in der Branche haben. 79 Prozent unserer Mitgliedsunternehmen planen, ihr Ausbildungsangebot stabil zu halten oder auszubauen. Das ergab eine branchenweite Befragung unter den Ausbildungsbetrieben, die im Arbeitgeberverband Chemie organisiert sind.

Und obwohl die Branche attraktive Rahmenbedingungen für Auszubildende bietet, bleiben etwa 10 Prozent der Ausbildungsplätze unbesetzt. Besonders in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen wie dem Elektroniker oder dem Kunststofftechnologen zeigen sich die Herausforderungen des zunehmenden Fachkräftemangels deutlich.

Praktikumswochen als neue Recruiting-Initiative

Eine frühe und praxisnahe Berufsorientierung unterstützt junge Menschen dabei, sich für einen Beruf zu entscheiden. Vor diesem Hintergrund hatten die Mitgliedsbetriebe im letzten Jahr die Option, an den "Praktikumswochen Rheinland-Pfalz" teilzunehmen. Dieses Angebot eröffnet den Ausbildungsbetrieben die Möglichkeit, potenzielle Nachwuchskräfte ab 14 Jahren in eintägigen Schnupperpraktika kennenzulernen. Die kostenfreie Initiative wurde vom Wirtschafts- und vom Bildungsministerium unterstützt und ermöglichte es den Jugendlichen, täglich verschiedene Betriebe und Berufsfelder zu erkunden.

Eine professionelle Online-Plattform übernimmt das Matching zwischen den Interessen der Schüler und den Angeboten der Unternehmen, wodurch der organisatorische Aufwand minimal gehalten wird. Durch die flexible Gestaltung der Praktikumstage und die unbürokratische Abwicklung bietet die Initiative eine ideale Gelegenheit, frühzeitig Kontakte zu potenziellen Auszubildenden aufzubauen und sich als attraktiver Ausbildungsbetrieb zu präsentieren.

Die Praktikumswochen haben 2024 erstmals in Rheinland-Pfalz stattgefunden und werden auch 2025 wieder durchgeführt.

Fachkräfteradar sichert Kompetenzen

Mit dem "Fachkräfteradar ChemieRP" bieten wir seit Anfang 2025 eine weitere innovative Plattform für unsere Mitgliedsunternehmen an. Der Fachkräfteradar ist eine kostenfreie Talent-Sharing-Plattform, die es den Betrieben ermöglicht, qualifizierte Fachkräfte und ausgelernte Auszubildende innerhalb der Branche und der Region weiterzuempfehlen, wenn diese aus betrieblichen Gründen freigesetzt werden müssen. Durch das digitale Matching-System können Unternehmen, die auf der Suche nach Fachkräften sind, gezielt nach passenden Kandidaten suchen und diese direkt kontaktieren, wodurch wertvolle Fachkompetenzen in der Branche gehalten und Arbeitslosigkeit verhindert wird.

Die vom Unterstützungsverein der Chemischen Industrie (UCI) geförderte Empfehlungsplattform verkürzt nicht nur den Rekrutierungsprozess für die Betriebe, sondern bietet auch den Fachkräften eine zeitnahe und sichere Perspektive innerhalb der Branche – und das über die Grenzen der Bundesländer hinaus: ab Frühsommer 2025 werden die regionalen Fachkräfteradare der Chemiebranche vernetzt.

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