Wolfgang Höfling - Kommunikation in Betrieb und Produktion

Im Weiterbildungsangebot der Chemieverbände kann man Wolfgang Höfling mit Führungs- und Kommunikationsseminaren seit knapp 20 Jahren finden. Seine Arbeitsfelder sind Personal- und Organisationsentwicklung, Mitarbeiterführung, Arbeitssicherheitsmanagement und Kommunikation.

Trainer Höfling

„Eine sicherheitsförderliche
Unternehmenskultur beeinflusst
sicheres Verhalten, wird
aber ihrerseits wiederum durch
Führungskräfte gestaltet.“

Wolfgang Höfling

Herr Höfling, Sie sind eigentlich Psychologe und Pädagoge. Wie kam es, dass Sie nun Führungskräfte trainieren?

Eigentlich interessieren mich Menschen und ihr Denken, Verhalten und Tun; im Übrigen ein Interesse, das mich schon mein ganzes Leben lang begleitet. 

Nach meinem Studium und Doktorat an der Universität Heidelberg, hatte ich die Chance in einem Unternehmen der Chemischen Industrie zu praktizieren. Zunächst beschäftigte ich mich mit Themen der Arbeitssicherheit. Schnell wurde mir klar, dass Sicherheit vor allem auch ein Führungs- und Verhaltensthema ist. Ohne klare Vorbildfunktion der Manager und Führungskräfte keine sicheren Verhaltensweisen auf Seiten der Beschäftigten.

So war es fast zwangsläufig, dass ich zu Fragen der Mitarbeiterführung fand. Diese haben mich bis jetzt nicht losgelassen. Heute arbeite ich als Unternehmensberater und Managementtrainer und biete Beratung, Trainings und Coaching für Führungskräfte und Mitarbeiter zu den Themen Führung, Sicherheitskultur und betriebliche Kommunikation an. Mein Interesse an Fragen des menschlichen Verhaltens ist nach wie vor ungestillt.

Warum sollte man Ihr Seminar besuchen?

Da ich ganz praktisch in betriebliche Organisations- und Personalentwicklungsprojekte von Chemieunternehmen eingebunden bin, bin ich kein reiner Theoretiker, sondern kann aus erster Hand auf Erfahrungen zurückgreifen, die ich in den betrieblichen Praxisfeldern entwickeln konnte. Mir wird deswegen immer wieder von Seminarteilnehmern attestiert, dass sie das Gefühl haben, dass es in den Workshops und Trainings sehr praxisbezogen zugeht.

Gleichwohl beteilige ich mich über Vorträge und Aufsätze an den wissenschaftlichen Diskussionen. Zudem merken die Teilnehmerinnen wohl auch, dass vor Ihnen ein Trainer mit einer ziemlich langen Erfahrung steht. Ich glaube, dass auch der konsequente Versuch, auf PowerPoint- Vorträge zu verzichten und stattdessen den Dialog mit den Teilnehmerinnen zu suchen, in gewisser Weise zum Erfolg meiner Veranstaltungen beiträgt.

Gibt es etwas, dass Sie den Teilnehmern auf den Weg geben möchten?

Mitarbeiterführung besteht nicht nur im Übertragen von Aufgaben an Mitarbeiter. Es ist vielmehr oder auch weniger. Exzellente Mitarbeiterführung bedeutet ebenso wie eine gute Erziehung, dass ich mich als Vorgesetzter mit den Mitarbeiter meines Teams wirklich beschäftige.

Hört sich einfach an, ist es auch oder auch nicht. Als Führungskraft bin ich eben nicht nur "Fachmann" oder Manager, sondern habe auch vielfältige andere Hüte auf: Ich schule und unterweise und trage in vielfältiger Weise auch zur Entwicklung meiner Kollegen bei, bin also auch Coach, Pädagoge, Psychologe, Personalentwickler. Gerne möchte ich dieses Wissen einer förderlichen Mitarbeiterführung an die Teilnehmerinnen meiner Seminare vermitteln.

Neben Führungstrainings sind Sie auch Experte für Sicherheitskultur – wie kam es denn dazu?

Wie schon oben beschrieben, fand ich schon früh zu den Themenfeldern Führung und Arbeitssicherheit. Die Konzepte hier richten sich grob an drei Strategieansätzen aus. Man versucht technisch, organisatorisch und personell zu Gunsten der Arbeitssicherheit zu intervenieren.

Hier fand ich das Thema, wie Führungskräfte auf sicheres Verhalten einen Einfluss nehmen können. Das ist ein grundlegend psychologisches Thema und unmittelbar verbunden mit der Frage, welche Faktoren auf das Verhalten von Menschen einen Einfluss nehmen und welche dieser von Führungskräften wiederum beeinflusst werden können. Von hier ist es nur ein kurzer Sprung zu Konzepten der Sicherheitskultur. Eine sicherheitsförderliche Unternehmenskultur beeinflusst sicheres Verhalten, wird aber ihrerseits wiederum durch Führungskräfte gestaltet.

Für einen Berater, der nicht nur in Seminarräumen steht, sondern auch vor Ort im Unternehmen mit hilft, Organisationskultur zu entwickeln, ist dies eine spannende Angelegenheit. 

Das Interview führte Stefanie Lenze. Es erschien zuerst im Programmheft des AGV Chemie 2016.


Mehr über Wolfgang Höfing ist auf seiner Homepage zu finden.