Chemie: Corona-Folgen auch in der Ausbildung spürbar

Ausbildungsplatzsituation stabiler als im Landesdurchschnitt. Arbeitgeber betonen Bedeutung der Ausbildung für die Betriebe. Gewerkschaft ruft Betriebe auf, für ausreichend Fachkräfte zu sorgen.

Ausbildung in der Chemie2020  trotz Corona stabil

Die Corona-Krise hat bei den Ausbildungsbetrieben der chemisch-pharmazeutischen Industrie Spuren hinterlassen. Dies gaben die Chemie-Sozialpartner heute bekannt. Insgesamt haben die Betriebe in diesem Jahr 1.308 Ausbildungsplätze angeboten. Somit engagieren sich die Unternehmen in der chemisch-pharmazeutischen Industrie weiter auf hohem Niveau für die betriebliche Ausbildung.

„Durch betriebliche Abstands- und Hygieneregeln sowie Einschränkungen zum Schutz der Beschäftigten können nicht alle Ausbildungsplätze wie gewohnt besetzt werden. Wir gehen daher von einem vorübergehenden Rückgang aus“, erklärt Bernd Vogler. Der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Chemie Rheinland-Pfalz ergänzt: „Der Bedarf an Fachkräften in der Branche ist hoch. Rund 94 Prozent der Ausgelernten werden übernommen.“

„Ich bin froh, dass trotz Coronakrise und Veränderungsprozessen in den Unternehmen, wir weiterhin auf hohem Niveau ausbilden und keinen großen Einbruch erleben“, kommentiert Roland Strasser den Stand der Ausbildungszahlen. Der Landesbezirksleiter der IG BCE Rheinland-Pfalz/Saarland betont: „Eins darf man natürlich nicht vergessen, nach der Corona-Krise ist vor dem Fachkräftemangel und gewinnen werden die Unternehmen, die sich frühzeitig um ihren Nachwuchs kümmern.“

Struktur des Angebotes

Von den 1.308 angebotenen Ausbildungsplätzen entfallen 1.054 auf die duale Ausbildung, 118 auf ein Duales Studium und 136 auf besondere Fördermaßnahmen, wie die von den Tarifpartnern betriebenen Start-Programme für noch nicht ausbildungsreife Jugendliche. 1.230 Stellen konnten besetzt werden. Die Übernahmequote beträgt 94 Prozent.

Befragt werden für die Statistik die Mitgliedsunternehmen des Arbeitgeberverbandes Chemie Rheinland-Pfalz.

 

Hintergrundinformation

Runder Tisch für Arbeitsmarktfragen

Die Chemie-Sozialpartner sind die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) und der Arbeitgeberverband Chemie Rheinland-Pfalz (AGV). Der AGV vertritt auch chemienahe Dienstleister, wie die Hersteller von Gummiwaren und Kunststoffspezialisten. Die IG BCE und der AGV Chemie Rheinland-Pfalz treffen sich mit Firmenvertretern seit 1995 zum Runden Tisch Chemie. Thema dieser regelmäßig stattfindenden Treffen ist die Förderung von Aus- und Weiterbildung sowie Beschäftigungssicherung in der rheinland-pfälzischen Chemieindustrie.

 

Arbeitgeberverband Chemie Rheinland-Pfalz

Im Arbeitgeberverband Chemie Rheinland-Pfalz e.V. sind 146 Unternehmen mit rund 68.400 Beschäftigten der chemischen und chemienahen Industrie mit Sitz in Rheinland-Pfalz organisiert. Er vertritt die sozialpolitischen Interessen seiner Mitglieder.

 

IG BCE Landesbezirk Rheinland-Pfalz/Saarland

Der Landesbezirk Rheinland-Pfalz/Saarland ist zusammen mit seinen Bezirken Ludwigshafen, Mainz, Mittelrhein und Saarbrücken zuständig für 280 Betriebe aus den Bereichen Chemie, Kautschuk, Papier, Steinkohle, Glas, Keramik, Kunststoff, Leder und Energieerzeugung/Veredelung. Betreut werden zurzeit rund 80.000 Mitglieder.